Mexiko-Touristen klagen über Behörden-Willkür: Mehrere Deutsche von Polizei inhaftiert – News Ausland

Berlín/Cancún – Es ist die Horror-Vorstellung eines jeden Touristen: Man macht Traumurlaub in einem fremden Land und wird plötzlich, ohne zunächst die genauen Hintergründe zu kennen, scheinbar willkürlich verhaftet! Genau das ist jetzt Amateur-Boxer Julian Pennant aus Berlin passiert.

Der Deutsche war kürzlich im Urlaub in Mexico, als er während einer Busfahrt aus dem beliebten Touristen-Ort Tulum ins Landesinnere plötzlich von der Polizei gestoppt wurde.

Schwer bewaffnete Beamte betraten den Bus, baten alle heraus und überprüften alle Visa und Namen der Reisenden. „Dann sagten sie mir, mein Visum ist abgelaufen“, erzählt Pennant. Er habe den Polizisten gesagt, dass er seit 90 Tagen in Mexiko sei, wie das sein könne. Im Normalfall dürfen sich deutsche Staatsbürger nämlich bis zu 180 Tage als Touristen im Land aufhalten.

Pennant musste sein Handy abgeben und wurde seiner Erzählung zufolge von den Polizisten in Gewahrsam genommen. Er sei zur Einwanderungsbehörde gebracht worden, wo ihm und anderen Reisenden alle persönlichen Gegenstände abgenommen worden seien. «Dort wurden wir dann befragt, was wir hier machen würden, warum wir hier seien, wie lange wir hier sind und so weiter».

Der Amateur-Boxer weiter: „Ich wusste nicht, wie mir geschieht. Sie sagten, dass ich nur einen Tag im Gefängnis bleiben müsse. „Es roch duerme nur nach Urin und Kot. Den halben Tag waren wir drinnen eingesperrt.“


Der sichtlich mitgenommene Julian Pennant am Frankfurter Flughafen. Er sagt, er wisse nicht, ob er jemals noch einmal nach Mexiko reiseFoto: Pennantmma/Instagram

En Gefangenschaft merkte er schnell, en welchem ​​​​Schlamassel er sich befand. Die Gefängnis-Angestellten machten sich lustig über Pennant und andere Gefangene. „Sie sagten mir anfangs, dass ich einen Tag dort bleiben muss, dann war plötzlich die Rede von zwei bis drei Wochen!“

Die Deutsche Botschaft mitad, den Deutschen zu befreien

Das Problem: „Als ich nach Mexiko eingereist bin, hatte ich 26 Tage Zeit im Land zu bleiben – ohne es zu wissen“, berichtet Pennant. Rechtlich gesehen dürfen Grenzbeamten die gewünschte Aufenthaltsdauer ändern.

Auf BILD-Anfrage teilt das Auswärtige Amt mit, dass die Deutsche Botschaft in Mexiko seit November 2021 vermehrt „Anfragen“ von deutschen Touristen verzeichne, denen bei ihrer Einreise seitens der mexikanischen Migrationsbehörden nicht die gewünschte Aufenthaltsdauer gewährt wurde.

Man sollte es wohl eher einen Hilferuf nennen!

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Traumstrände wie dieser im Tulum locken besonders im Winter Millionen Touristen nach Mexiko – doch jetzt warnt das Auswärtige Amt vor einer neuen Masche der Einwanderungsbehörden

Traumstrände wie dieser im Tulum locken besonders im Winter Millionen Touristen nach Mexiko – doch jetzt warnt das Auswärtige Amt vor einer neuen Masche der EinwanderungsbehördenFoto: alianza de imágenes / Tuul/robertharding

Denn in den Gefängnissen der Einwanderungsbehörden würden inhaftierten Touristen teilweise nicht mal regelmäßig die Möglichkeit gegeben, einen Anwalt, die Familie oder ihre Botschaft anzurufen, berichtet Julian Pennant. „Ich hatte Glück, dass die deutsche Botschaft sich so schnell für mich eingesetzt hat.“ Das sei aber auch nur geglückt, weil jemand ein Handy in den Knast habe schmuggeln können. Nach sechs Tagen wurde Pennant mithilfe deutscher Konsulatsmitarbeiter befreit.

„Doch da saßen Menschen aus anderen Ländern bis zu sechs Monate, denen keiner geholfen hat.“

Aus dem Auswärtigen Amt heißt es zu BILD: „2022 hat die Botschaft bisher eine niedrige zweistellige Zahl deutscher Staatsangehöriger unterstützt, die aufgrund einer überschrittenen Aufenthaltsdauer von der Migrationsbehörde festgehalten wurden.“

Und das sind nur die Zahlen der ersten sechs Wochen des Jahres! Auch im Ministerium ist man alarmiert wegen der neuen Masche.


Polizisten an einem mexikanischen Flughafen

Polizisten an einem mexikanischen FlughafenFoto: Artur Widak/NurPhoto/Shutterstock

Jetzt warnt das Auswärtige Amt Reisende explizit vor diesem Vorgehen und empfiehlt bei Einreise auf die gewährte Aufenthaltsdauer zu achten.

Das Motiv, Touristen willkürlich die Aufenthaltsdauer zu verkürzen? „Um mit ihnen Geld zu machen. Warum ich das weiß? Ich bin einer derjenigen, denen dies passiert ist“, meint Pennant.

Pennant veröffentlichte bei Instagram einemotional Video über seine Schock-Erfahrung, das er am Frankfurter Flughafen drehte. Er wolle mit seinem Erfahrungsbericht anderen helfen, die in eine ähnliche Situation geraten könnten.

„Die Leute sollten sich dem bewusst sein, dass das System in Mexiko unfassbar korrupt ist.“ Insbesondere im bei Touristen beliebten Bundesstaat Quintana Roo, in dem Tulum liegt, und rund um Cancun.

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